Mikuyuni Primary School

mikuyuni

MIKUYUNI primary school

 Kitui County, Kenia
November 2020 bis Mai 2022

DIE UMGEBUNG

Nach wie vor leben mehr als die Hälfte der Menschen hier unterhalb der Armutsgrenze. Die Bevölkerung lebt von der Viehzucht, hauptsächlich werden Rinder, Schafe und Ziegen gezüchtet.

Lehrerzimmer

Die Bildungssituation im County Kitui zählt trotz eines Anstiegs der Einschulungszahlen in den letzten Jahren zu den schlechtesten in ganz Kenia. Die wenigen Schulen, die es gibt, machen aufgrund der maroden Infrastruktur und der mangelhaften Wasserversorgung das Lernumfeld für die vielen Schüler*innen alles andere als kindgerecht und leistungsförderlich. Die Eltern, die es sich irgendwie leisten können, entscheiden sich derzeit notgedrungen dafür, ihre Kinder in weiter entfernte Schulen zu schicken, sodass diese oft kilometerlange Schulwege bewältigen müssen. Da die langen Wege ganz besonders für die Mädchen große Gefahren bergen, entscheiden sich einige Familien zum Schutz ihrer Töchter dafür, diese lieber gar nicht in die Schule zu schicken.

ZUSTAND VOR AUSBAU

Klassenraum 3. Klasse

Die Mikuyuni Grundschule war eine Schule mit großem Sanierungs- und Ausbaubedarf. Die Schulinfrastruktur bestand aus nur einem halbfertigen Klassentrakt mit vier Klassenzimmern, der von den Eltern vor Jahren gebaut wurde und einem festen Gebäude für die Vorschulklasse, das von der Bezirksregierung Kitui gebaut wurde. Die Klassen 1 bis 4 lernten unter provisorischen Schutzhütten.

Die vorhandenen Klassenräume (ohne Fenster, Türen und Fußboden) wurden von den Klassen 5 bis 8 belegt.

Schulküche

Extreme Witterungsbedingungen zwangen die Schulleitung häufig dazu, den Unterricht vorzeitig abzubrechen oder ganz ausfallen zu lassen, was letztlich dazu führte, dass die Schülerinnen und Schüler während der Prüfungen häufig schlechter abschnitten.

Der Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe in dieser Region ist wegen der schwierigen wirtschaftlichen Situation vieler Familien sehr gering. Einige Eltern sind weder in der Lage, die geringe Abgabe für die Grundschule, noch die Sekundarschulgebühren für ihre Kinder zu entrichten.

PROJEKTZIELE & - MASSNAHMEN

Klassenraum 2. Klasse

✓ Die Mädchen und Jungen sollen ein sicheres und Kindgerechtes Lernumfeld erhalten

✓ Steigerung des Wohlbefindens der schulischen Leistung

✓ Auch die hygienische Situation an der Schule soll verbessert werden

✓ Gesundheit der Kinder zu stärken und ihre Fehltage zu reduzieren

✓ Ausbau der Wasserversorgung und Sanitärinfrastruktur

✓ Aufklärung über Hygienepraktiken

✓ Dauerhafte positive Verhaltensänderungen bei den Kindern

✓ Ausgewogenere Ernährung soll die gesundheitliche Situation verbessern

✓ Bau, Möblierung und Ausstattung von 4 neuen Klassenzimmern
Sanierung und Möblierung der 4 bestehenden Klassenräume

✓ Bau eines gemauerten 100 m³ Wassertanks zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung

Küche

✓ Bau von 3 Latrinenblöcken, je einer für Lehrkräfte, Jungen und Mädchen

✓ Bau und Ausstattung eines Verwaltungstrakts mit Büro und Lehrerzimmer

✓ Bau und Ausstattung einer Schulküche sowie eines Speisesaals

✓ Errichtung eines Schulteiches und einer Bewässerungsanlage für den Schulgarten

✓ Einzäunung des Schulgeländes einschließlich Eingangstor

✓ Schulung der Schülerinnen und Schüler in Gartenbau und gesunder Ernährung

✓ Aufbau eines Ernährungsclubs

✓ Schulung der Kinder in Hygienefragen

✓ Aktivitäten zur Prävention der Verbreitung des neuartigen Coronavirus

FERTIGSTELLUNG & ABSCHLUSS

Die Arbeiten an der Mikuyuni-Grundschule wurden fertiggestellt und die neue Schule im Mai 2022 in einer gemeinsamen Feier der Schule an die Gemeinde Mikuyuni übergeben.

Alle geplanten Maßnahmen konnten erfolgreich umgesetzt werden.

Das Besondere an dem Bau dieser Schule ist, dass sie durch die großzügige Spende eines einzelnen Mannes – Doc Heck – realisiert werden konnte! Wir danken Doc Heck an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich und von Herzen!

Das Leben dieser Schüler*innen hat sich bereits sehr zum Positiven verändert: durch das sichere und kindgerechte Lernumfeld steigern sich die schulischen Leistungen und die Zahl der Schüler*innen ist alleine bis September 2022 deutlich gestiegen. Lag die Schülerschaft vor den Baumaßnahmen bei 86, besuchen jetzt bereits 127 Kinder die Schule regelmäßig.

Neben der inhaltlichen Komponente wurde auch die Wasserversorgung deutlich verbessert. Vorher mussten die Kinder das verunreinigte Flusswasser, das 7 km entfernt war, zu Fuß holen gehen und trinken. In den Dürremonaten oder – jahren, wenn der Fluss ausgetrocknet war, trugen die Schüler das Wasser zum Kochen und Trinken in 5 Liter Kanistern von zu Hause durch die Hitze zur Schule. Dieses Wasser war ebenfalls verunreinigt und wog schwer für die Kinder. Durch den Bau des 100 m3 Wassertanks wurde in der Regenzeit bereits so viel Wasser gesammelt, dass es ausreicht, um die Schule ein ganzes Jahr zu versorgen. Dank des neu angelegten Leitungssystems kann auch der Schulgarten damit bewässert werden.

Der neu angelegte Gemüsegarten dient neben der Versorgung der Kinder als Übungsgelände für Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern als auch für andere, benachbarte Schulen der Region. Durch die Schulungen im Anbau von Obst, Gemüse und dürreresistenten Getreidearten lernt sukzessive indirekt die gesamte Gemeinde dazu, ebenso wie durch die Schulungen der Kinder in Hygiene und zu Corona Schutzmaßnahmen.

Durch den Zusammenschluss mit einer weiteren Schule, die in der gleichen Region liegt, konnten günstigere Preise für Baumaterialien verhandelt und andere Kosten geteilt werden, so dass nach Überarbeitung des Budgets sogar noch 3 kleine Wohneinheiten für Lehrer*innen errichtet werden konnten. Das erhöht die Attraktivität der Schule immens, da sie in einer ländlichen Gegend liegt und so dem Lehrpersonal lange Fußwege erspart.

Damit die Schule auch nach der offiziellen Übergabe zufriedenstellend und gut geleitet werden kann, wurden im Rahmen des Projektes Trainings sowohl mit dem Lehrerpersonal als auch mit den Eltern in den Bereichen Management und Selbstorganisation durchgeführt. So tragen sie gemeinsam die Verantwortung für die Wartung der Gebäude und bilden den Grundstein für eine gut funktionierende Eltern- Schulgemeinschaft.

Während der Übergabefeierlichkeiten dankte der Herr Wambua, Vorsitzende der Eltern-Lehrer-Vereinigung der Schule, dem Spender – der Stiftung Kinder unsere Zukunft:

„Ich glaube, es hätte über 30 Jahre gedauert, bis die Eltern von Mikuyuni solche großartigen Bauwerke selbst errichtet hätten. Unsere Kinder und Lehrer*innen genießen es sehr, in „echten“ Klassenräumen gemeinsam zu lernen, anders als früher, als der Unterricht unter den Bäumen stattfinden musste. Die SchülerInnen konnten sich während des Unterrichts nicht konzentrieren, vor allem bei heißem Wetter, Wind und Regen. Das ist heute Geschichte. Wir bitten die Welthungerhilfe, diesem Spender – der Stiftung von Bodo Schäfer – in unserem Namen zu danken, denn wir sind sehr dankbar.“

Weihnachtsgruß 2022

Anbei ein kleiner Video Weihnachtsgruss von den Schulkindern der Mikuyuni Grundschule in Kenia. Die Kinder singen ein eigens ausgedachtes Gedicht über die Schule und bedanken sich für den Wassertank, die Möglichkeit der Bewässerung des Gemüsegartens und die schöne Schulanlage. Sie zeigen sich sehr froh und dankbar angesichts dieser tollen Schule und Infrastruktur.

Anzahl der Schüler

Vor der Sanierung der Schule

86

Nach der Sanierung der Schule

127