Kalas Primary School


Kalas primary school

Karamoja, Uganda
Beginn: Juli 2022
Die Umgebung
Immer noch ist diese Region der dünnst besiedelte und in der Entwicklung meist zurückgebliebene Teil des Landes. Die erste Schule wurde 1934 eröffnet, zu einer Zeit, als es in anderen Teilen des Landes schon jahrzehntelang Sekundärschulen gab. Die Analphabeten Quote beträgt noch immer 75%. Die Bewohner des Distrikts leben in Stämmen und betreiben traditionell einen Mix aus Viehzucht und Ackerbau, wobei sie halbnomadisch leben. Weibliche Genitalverstümmelung (female genital mutilation, FMG) und Zwangsverheiratung von minderjährigen Mädchen sind nach wie vor keine Seltenheit.
Zustand vor Ausbau
Die Kalas-Mädchenschule wurde von der Distriktregierung ermächtigt, als Zentrum für minderjährige Mädchen in Not zu wirken. Neben der Angst vor Zwangsverheiratung und FMG werden auch bereits verheiratete Minderjährige die flüchten, von der Schule aufgenommen, ebenso wie Mädchen, deren Eltern den Schulbesuch verweigern.
Viele der Mädchen mussten traumatisierende Erfahrungen durchleben und leiden unter der Trennung von ihrem Elternhaus. Die Entscheidung, von zu Hause fortzulaufen und an der Schule Aufnahme zu finden, ist keinem der Mädchen leichtgefallen. Um mit der afrikanischen Tradition des unbedingten Gehorsams gegenüber Anordnungen der Eltern zu brechen, braucht es starke Persönlichkeiten. Dies ist typisch für alle diese Mädchen.
Derzeit besuchen ca. 500 Mädchen diese Schule regelmäßig, die in 7 Klassen bis zur Grundschul-Abschlussprüfung führt. Durch die Schulschließung (Corona) ist die Erstklässler-Quote überproportional hoch. Da die Kinder in Streusiedlungen leben, ist das Einzugsgebiet sehr groß und die Internatsunterbringung unabdingbar. Etwa die Hälfte der Mädchen, die die Schule besuchen, sehen ihre Familie nur in den Ferien.
Projektziele & - Massnahmen
✓ Renovierung von 2 der drei bestehenden Schlafräume
✓ Bau eines weiteren Schlafraums für 60 Mädchen, einschließlich Betten und Matratzen
✓ Unterstützung der Mädchen, die nicht nach Hause zurückkehren können durch Schuluniformen, Hygieneartikel und Nahrungsmittel während der Ferien
✓ Zusatznahrung zu den Lieferungen von Grundnahrungsmitteln durch das Welternährungsprogramm. Geliefert werden lediglich etwas Mais, Bohnen und eine geringe Menge Öl. Das reicht für Kinder im Wachstum nicht aus
✓ Fortführung des Programms des komprimierten Lernens. Viele der Mädchen, die in der Schule Zuflucht suchen sind zu alt, um mit Sechsjährigen die Bank zu teilen. Deshalb wurde und wird ihnen der Lehrstoff altersbezogen komprimiert vermittelt, um dann in die entsprechenden Klassen integriert werden zu können.
Langfristiges Ziel ist neben der Schaffung eines sicheren Ortes für die Mädchen und der Vermittlung von Bildung, die sichere Rückkehr der Mädchen in ihre Heimatdörfer. Dazu müssen die Väter und /oder älteren Brüder einsehen, dass FGM und Zwangsverheiratung falsch sind und dass Schulbesuch ein Recht ist. Dies ist ein oft Jahre dauernder Prozess und gelingt nicht immer.
Fortschritte bis April 2023
Die Renovierungsarbeiten an den schon bestehenden Schlafräumen sind abgeschlossen, die Grundmauern des Schlafraums stehen schon.
Die Fertigstellung der neuen Schlafräume wird jedoch voraussichtlich etwas länger dauern, da die Beschaffung der Materialien zeitintensiver ist als ursprünglich eingeplant.


Fertigstellung & Abschluss
Am 31. November 2021 wurde die Kangamojoj Primary School erfolgreich an die Gemeinde übergeben.
Alle geplanten Maßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt.
Die gesamte Dorfgemeinde, die lokale Bezirksverwaltung und das Bildungsministerium zeigten sich sehr zufrieden mit der Qualität der Bauarbeiten und der fertigen Schule mit ihrer kompletten Infrastruktur. Auch die SchülerInnen sind von den neuen Klassenzimmern, dem Spielplatz und den Sportgeräten begeistert. Sie freuen sich über mehr Räume zum Lernen und Studieren; über saubere und ausreichende Toiletten und die Möglichkeit, eigenes Gemüse im Gemüsegarten anzupflanzen und zu ernten.
Das Lernumfeld hat sich durch die Erweiterung der Schule und den Bau von Unterkünften sowie Sanitäranlagen nachhaltig verbessert. Die Zufriedenheit des Lehrerpersonals ist gestiegen.
Dank des Wasserspeichers verfügt die Schule nun über eine gute Wasserversorgung. Schulungen rund um das Themen Hygiene führen zu mehr Sauberkeit sowohl auf dem Schulgelände als auch bei den einzelnen SchülerInnen.
Das Bildungsministerium hat die Schule zu einer Junior-Sekundarschule nach dem neuen staatlichen Lehrplan ernannt; dies bedeutet, dass die jetzigen SchülerInnen den Sekundarabschluss an dieser Schule ablegen können. Zudem hat sich die Welthungerhilfe mit Unterstützung der Gemeindevorsteher und des Bildungsministeriums dafür eingesetzt, dass die Einschulungsrate steigt.
Mithilfe des neuen Schulgartens können die Kinder lernen, wie man nährstoffreiches Obst und Gemüse sowie dürreresistente Getreidearten mit simplen Methoden selbst anbaut. Die geernteten Erzeugnisse werden in der neuen Schulküche zu nahrhaften Mahlzeiten für die Schülerinnen und Schüler verarbeitet. Die in der Küche installierten modernen Kochherde reduzieren die Rauchentwicklung in der Küche und sorgen so für ein gesunderes Umfeld.
Durch den Bau eines Spielplatzes und die Ausstattung mit Sportgeräten können sich die Kinder in ihrer Freizeit sportlich betätigen. Dies fördert das Lernen und wirkt sich positiv auf die gesamte Entwicklung der Kinder aus.
Anzahl der Schüler
Vor der Sanierung der Schule
530
Nach der Sanierung der Schule