Lolet-Ekia Primary School


Lolet-Ekia primary school
Karamoja, Uganda
Beginn: Juli 2022
Die Umgebung
Lolet-Ekia liegt im Regenschatten des Mount-Moroto-Gebirgszugs. Regen sind unzuverlässig und unzureichend. Keimende Saaten verwelken oft durch Trockenheit. Es ist nicht selten, dass die Bevölkerung bis zu 5-mal, in Hoffnung auf dauerhaften Regen, aussät und trotzdem keine Ernte einfahren kann.
Die Gegend um die Schule ist deshalb besser für extensive Viehhaltung mit den kleinen und zählen Rindern, Schafen und Ziegen der Lokalrassen geeignet.
Mangels anderer Einkommensmöglichkeiten hat die Bevölkerung den früher vorhandenen Baumbestand fast vollständig abgeholzt und so das Land ungeschützt der Erosion durch Wasser und Wind ausgesetzt. All dies, und noch verstärkt durch die Auswirkungen der COVID-19 Restriktionen der ugandischen Regierung, führte zu einer massiven Verarmung der Bevölkerung. Ein erheblicher Teil scheint hinsichtlich einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensperspektiven bereits resigniert zu haben. Entsprechend schwer ist es, diese Zielgruppe zu einer eigenständigen Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu motivieren.
Zustand vor Ausbau
Umso überraschender und positiver ist die Geschichte der Grundschule Lolet-Ekia. Die Schule begann im Jahre 2004 als Teil der Initiative, Hütejungen in Karamoja eine Grundbildung zu vermitteln. Einige Jungen wurden, auf Baumstämmen statt Bänken sitzend, von freiwilligen Lehrern die Grundzüge des Lesens und Schreibens vermittelt. Auf Grund des Erfolgs dieser Maßnahme erhielt die Schule 2007 drei Klassenräume und das Büro des Schulleiters. Dies sind bis heute die einzigen festen Gebäude der Schule. Im Jahre 2010 baute die Bevölkerung in Eigenleitung ein provisorisches Küchengebäude. Auch dieses wird bis heute genutzt.
Der heutige Schulleiter setzt sich unermüdlich für die Belange der Schule ein. So erreichte er, dass nun der volle Schulzyklus der Grundschule, der in Uganda sieben Klassen umfasst, angeboten werden kann. In diesem Jahr werden die ersten SchülerInnen von Lolet-Ekia die Grundschul-Abschlussprüfung ablegen.
Die Zahl der SchülerInnen nahm kontinuierlich, nach Ende des COVID-Lock-downs im Januar 2022 sprunghaft, zu. 787 Kinder (387 Jungen, 400 Mädchen) besuchen die Schule regelmäßig und sprengen damit bei weitem die räumlichen Möglichkeiten.
Als Übergangslösung zur Unterrichtung der Kinder während der Regenzeit stellte die Welthungerhilfe ein großes Zelt bereit.
Der Versuch der Schule, einen eigenen Schulgarten anzulegen, scheiterte dagegen auf Grund der Dürre und des Fehlens einer Umzäunung. Setzlinge von Mangos und Guaven vertrockneten oder wurden von Ziegen gefressen.
Die Schule hat deshalb die Eltern motiviert, in freiwilliger Eigenleistung eine Hecke rund um das Schulgelände zu pflanzen. Beim letzten Besuch der WHH wurden die Einzelheiten anlässlich einer Elternversammlung festgelegt.
Die Hygienesituation der Schule ist völlig unzureichend. Für fast 700 Jungen und Mädchen stehen lediglich 2 Latrinenplätze zur Verfügung.
Projektziele & - Massnahmen
Die Schule bat um weitreichende Unterstützung. Auf dieser Basis wurde selektiv folgende Auswahl getroffen:
✓ 3 zusätzliche Klassenräume
✓ Trocken-Kompost-Toiletten, 4 Plätze für Jungen, 4 für Mädchen
✓ Lagerraum mit 2 kleinen Silos
✓ Fortführung des Zusatzunterrichts an Nachmittagen und Wochenenden
✓ Weitere Unterstützung für Schülerinnen mit Babys und Kleinkindern.
Fertigstellung & Abschluss
Am 31. November 2021 wurde die Kangamojoj Primary School erfolgreich an die Gemeinde übergeben.
Alle geplanten Maßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt.
Die gesamte Dorfgemeinde, die lokale Bezirksverwaltung und das Bildungsministerium zeigten sich sehr zufrieden mit der Qualität der Bauarbeiten und der fertigen Schule mit ihrer kompletten Infrastruktur. Auch die SchülerInnen sind von den neuen Klassenzimmern, dem Spielplatz und den Sportgeräten begeistert. Sie freuen sich über mehr Räume zum Lernen und Studieren; über saubere und ausreichende Toiletten und die Möglichkeit, eigenes Gemüse im Gemüsegarten anzupflanzen und zu ernten.
Das Lernumfeld hat sich durch die Erweiterung der Schule und den Bau von Unterkünften sowie Sanitäranlagen nachhaltig verbessert. Die Zufriedenheit des Lehrerpersonals ist gestiegen.
Dank des Wasserspeichers verfügt die Schule nun über eine gute Wasserversorgung. Schulungen rund um das Themen Hygiene führen zu mehr Sauberkeit sowohl auf dem Schulgelände als auch bei den einzelnen SchülerInnen.
Das Bildungsministerium hat die Schule zu einer Junior-Sekundarschule nach dem neuen staatlichen Lehrplan ernannt; dies bedeutet, dass die jetzigen SchülerInnen den Sekundarabschluss an dieser Schule ablegen können. Zudem hat sich die Welthungerhilfe mit Unterstützung der Gemeindevorsteher und des Bildungsministeriums dafür eingesetzt, dass die Einschulungsrate steigt.
Mithilfe des neuen Schulgartens können die Kinder lernen, wie man nährstoffreiches Obst und Gemüse sowie dürreresistente Getreidearten mit simplen Methoden selbst anbaut. Die geernteten Erzeugnisse werden in der neuen Schulküche zu nahrhaften Mahlzeiten für die Schülerinnen und Schüler verarbeitet. Die in der Küche installierten modernen Kochherde reduzieren die Rauchentwicklung in der Küche und sorgen so für ein gesunderes Umfeld.
Durch den Bau eines Spielplatzes und die Ausstattung mit Sportgeräten können sich die Kinder in ihrer Freizeit sportlich betätigen. Dies fördert das Lernen und wirkt sich positiv auf die gesamte Entwicklung der Kinder aus.
Anzahl der Schüler
Vor der Sanierung der Schule
530
Nach der Sanierung der Schule