Mazzoldi Primary School


Mazzoldi primary school

Karamoja, Uganda
Beginn: April 2023
DIE UMGEBUNG
Die Menschen vor Ort leben in kleinen Streusiedlungen. Das wenige Land, das sie besitzen, ist nicht im Grundbuch eingetragen. So kommt es, dass größere Betriebe das Land mit Traktoren bewirtschaften und die Erträge an Großunternehmen des Landes verkaufen. Auch wenn die Besitzer sich für weniger als 1 € als Tagelöhner anbieten, ist der Maschineneinsatz dennoch billiger. Dies führt zu großen Ungerechtigkeiten und zu paradoxen Situationen: in der fruchtbarsten Region des Landes gibt es den höchsten Stand an mangelernährten Kindern.
Hinzu kommt der hohe Grundwasserspiegel der Region Nakipiripirit, der besonders in und nach den Regenzeiten dazu führt, dass Kinder die Schulen nicht mehr erreichen. Das stagnierende Hochwasser, verstärkt durch die Latrinengruben der Haushalte, führt zu stark kontaminiertem Wasser. Dadurch sind die meisten Bohrbrunnen der Gegend verseucht. Mangels Alternativen wird dieses Wasser, ohne es abzukochen, auch als Trinkwasser genutzt. Durchfallerkrankungen und Cholera, die besonders die Kinder zusätzlich schwächen, sind die Folgen.
ZUSTAND VOR AUSBAU
Die Mazzoldi Schule wurde 2013 erbaut und beinhaltet die Vorschule und Grundschule. Die Schülerzahlen schwanken zwischen 680 und 800. Somit ist es eine größere Schule der Gegend. Ca. 100 Kinder schlafen die Woche über im Schlafraum der Schule. Größtenteils auf dem Boden, da keine Matratzen und Betten vorhanden sind. Die baufällige Latrine kann während und nach der Regenzeit nicht genutzt werden, da sie andernfalls das Wasser des Bohrbrunnens kontaminieren würde.
Projektziele & - Massnahmen
✓ Bau von 3 Klassenräumen
✓ Bau von 2 großen Waschräumen inkl. Rohrverlegung für fließendes Wasser
✓ 2 Blöcke mit jeweils 5 Kabinen Trockenkompost-Toiletten
✓ Ausstattung des Schlafraums mit 25 Doppelstockbetten und 100 Matratzen
✓ Wasserfilter
✓ Unterstützung bei der Bestellung des Schulackers nach den Grundsätzen der Agro-Forstwirtschaft, Anlage eines Gemüsegartens
✓ Saatgut und Baumsetzling
Alle möglichen Arbeiten sollen von Tagelöhnern der umliegenden Clans manuell durchgeführt werden. Somit erhalten die Menschen ein Einkommen und führt zudem zu einer stärkeren Bindung, besonders der Eltern, an die Schule insgesamt.
Fertigstellung & Abschluss
Die Arbeiten an der Mikuyuni-Grundschule wurden fertiggestellt und die neue Schule im Mai 2022 in einer gemeinsamen Feier der Schule an die Gemeinde Mikuyuni übergeben.
Das Besondere an dem Bau dieser Schule ist, dass sie durch die großzügige Spende eines einzelnen Mannes – Doc Heck – realisiert werden konnte! Wir danken Doc Heck an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich und von Herzen!
Alle geplanten Maßnahmen konnten erfolgreich umgesetzt werden.
Das Leben dieser Schüler*innen hat sich bereits sehr zum Positiven verändert: durch das sichere und kindgerechte Lernumfeld steigern sich die schulischen Leistungen und die Zahl der Schüler*innen ist alleine bis September 2022 deutlich gestiegen. Lag die Schülerschaft vor den Baumaßnahmen bei 86, besuchen jetzt bereits 127 Kinder die Schule regelmäßig.
Neben der inhaltlichen Komponente wurde auch die Wasserversorgung deutlich verbessert. Vorher mussten die Kinder das verunreinigte Flusswasser, das 7 km entfernt war, zu Fuß holen gehen und trinken. In den Dürremonaten oder – jahren, wenn der Fluss ausgetrocknet war, trugen die Schüler das Wasser zum Kochen und Trinken in 5 Liter Kanistern von zu Hause durch die Hitze zur Schule. Dieses Wasser war ebenfalls verunreinigt und wog schwer für die Kinder. Durch den Bau des 100 m3 Wassertanks wurde in der Regenzeit bereits so viel Wasser gesammelt, dass es ausreicht, um die Schule ein ganzes Jahr zu versorgen. Dank des neu angelegten Leitungssystems kann auch der Schulgarten damit bewässert werden.
Der neu angelegte Gemüsegarten dient neben der Versorgung der Kinder als Übungsgelände für Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern als auch für andere, benachbarte Schulen der Region. Durch die Schulungen im Anbau von Obst, Gemüse und dürreresistenten Getreidearten lernt sukzessive indirekt die gesamte Gemeinde dazu, ebenso wie durch die Schulungen der Kinder in Hygiene und zu Corona Schutzmaßnahmen.
Durch den Zusammenschluss mit einer weiteren Schule, die in der gleichen Region liegt, konnten günstigere Preise für Baumaterialien verhandelt und andere Kosten geteilt werden, so dass nach Überarbeitung des Budgets sogar noch 3 kleine Wohneinheiten für Lehrer*innen errichtet werden konnten. Das erhöht die Attraktivität der Schule immens, da sie in einer ländlichen Gegend liegt und so dem Lehrpersonal lange Fußwege erspart.
Damit die Schule auch nach der offiziellen Übergabe zufriedenstellend und gut geleitet werden kann, wurden im Rahmen des Projektes Trainings sowohl mit dem Lehrerpersonal als auch mit den Eltern in den Bereichen Management und Selbstorganisation durchgeführt. So tragen sie gemeinsam die Verantwortung für die Wartung der Gebäude und bilden den Grundstein für eine gut funktionierende Eltern- Schulgemeinschaft.
Anzahl der Schüler
Vor der Sanierung der Schule
86
Nach der Sanierung der Schule