Kasarani Primary School

kasarani

KASARANI primary school

 Kitui County, Kenia
März 2019 bis Oktober 2020

DIE UMGEBUNG

Die Bildungssituation im County Kitui zählt trotz eines Anstiegs der Einschulungszahlen in den letzten Jahren zu den schlechtesten in ganz Kenia. Die wenigen Schulen, die es gibt, machen aufgrund der maroden Infrastruktur und der mangelhaften Wasserversorgung das Lernumfeld für die vielen Schülerinnen und Schüler alles andere als kindgerecht und leistungsförderlich.

Viele der Kinder, die die Schule besuchen, leben nur noch mit ihren Müttern und Geschwistern, weil ihre Väter aufgrund der immer häufigen auftretenden und immer länger anhaltenden Dürreperioden in die Stadt gezogen sind, um Arbeit zu suchen. Vielfach schaffen die Männer es jedoch nicht, Jobs zu finden und ihre Familien zuhause zu unterstützen. Die meisten kehren nie zurück, sodass die Frauen allein für den Unterhalt ihrer Kinder aufkommen müssen.

ZUSTAND VOR AUSBAU

Die 5. Klässlerin Mary Mutindi macht sich von zuhause aus auf den Weg zur Schule

Die Schule war in einem katastrophalen Zustand und benötigte dringend Unterstützung bei der Verbesserung der Infrastruktur. Die Klassenzimmer waren nur behelfsmäßig aus Stöcken und Lehm gezimmert mit Dächern aus getrocknetem Gras.

Unterricht fand unter schwierigen Bedingungen statt. Die Kasarani Primary School verfügte weder über ein Lehrerzimmer, noch über eine Schulküche, Toiletten, Wasserversorgung oder gar eine Umzäunung.

Seitenansicht Klassenraum

Während der Regenzeit musste der Unterricht häufig unterbrochen werden, damit die Kinder Schutz in einem der zwei sichereren Gebäude suchen konnten. Und auch an Mobiliar und Lernmaterialien mangelte es an der Schule.

Die einzige Wasserquelle der Kasarani Primary School ist der sechs Kilometer entfernte Tana Fluss.

Die Kinder wechselten sich dabei ab, Wasser aus offenen Brunnen im trockenen Flussbett zu holen. Das Wasser dort ist meist verunreinigt. Mangels Alternativen tranken die Kinder das Wasser dennoch und litten deshalb häufig unter Durchfallerkrankungen.

PROJEKTZIELE & - MASSNAHMEN

Klassenräume

✓ In Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe soll die Situation der Schulkinder an der Kasarani School verbessert werden:

✓ Die Mädchen und Jungen sollten ein sicheres und kindgerechtes Lernumfeld erhalten

✓ Verbesserung der hygienischen Situation an der Schule

✓ Stärkung der Gesundheit der Kinder und Reduzierung ihrer Fehltage

✓ Ausbau der Wasserversorgung und Sanitärinfrastruktur

✓ Aufklärung über Hygienepraktiken

✓ Ausgewogenere Ernährung zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation

Latrine für alle
Klassenräume und Lehrerzimmer

Erreicht werden soll dies konkret durch:

✓ den Bau und Ausstattung von 6 neuen Klassenzimmern

✓ den Bau und Ausstattung eines Lehrerzimmers

✓ die Sanierung und Ausstattung von 2 bestehenden Klassenzimmern

✓ den Bau von 3 Latrinenblöcken (Mädchen, Jungen, Lehrpersonal)

✓ den Bau und Ausstattungeiner Schulküche

✓ den Bau eines gemauerten 50 m3 Wassertanks zum Auffangen von Regenwasser

✓ die Errichtung eines Schulteiches und einer Bewässerungsanlage für den Schulgarten

✓ die Bereitstellung von solarbetriebenen Leuchten für die Schulkinder

✓ die Einzäunung des Schulgeländes inkl. Eingangstor

✓ den Ausbau des Schulhofs und Ausstattung mit Sportgeräten

Eindrücke während der Fertigstellung

Ausbau der Grube für den Teich
System und Vorrichtung zum Sammeln von Regenwasser
Die Maschine zum Herstellen der Ziegel
Eltern helfen beim Bau der neuen Schule
Ansicht des gemauerten Wassertanks
die gebrannten Ziegelsteine

FERTIGSTELLUNG & ABSCHLUSS

Am 1. Oktober 2020 fand eine feierliche Übergabezeremonie auf dem Schulgelände statt, nachdem alle Vorhaben wie geplant umgesetzt wurden.

Im April 2020 wurde eine Budgetrevision vorgenommen, bei der einige Einsparungen dadurch erzielt wurden, dass das Personalbudget und die laufenden Fahrzeugkosten mit anderen Schwesterprojekten der Welthungerhilfe geteilt wurden. Die Einsparungen ermöglichten

✓ den Bau eines zusätzlichen Speisesaals und

✓ die Installation von 2 zusätzlichen Kunststoff-Wassertanks mit
    je 10 m3
 Fassungsvermögen.

Die Schule hat ihre Wassergewinnungs- und Speicherkapazität durch das Projekt um 70 m3 auf insgesamt 80 m3 erhöhen können. Dieses Wasser reicht aus, um die Schule ein ganzes Jahr lang zu versorgen.

Aufgrund der durch Corona bedingten Schulschließungen konnten zunächst keine Hygieneschulungen mit den Kindern durchgeführt werden. Dennoch erhielten die Mädchen und Jungen persönliche Hygiene Sets mit Seife, Eimern, Zahnbürsten und Zahnpasta, Nagelscheren, Taschentüchern, Unterwäsche und Produkten für die Monatshygiene für die Mädchen. Die Kinder kommen aus sehr armen Familien, sodass viele von ihnen das erste Mal in ihrem Leben eigene Hygieneartikel in den Händen hielten.

Zwischenzeitlich sind alle Schulungen erfolgt:

✓ Schulung der Eltern in der Wartung und Instandhaltung der Schulinfrastruktur

✓ Schulung der Schülerinnen und Schüler in Gartenbau und gesunder Ernährung.

✓ Schulung in Hygienefragen, z.B. Händewaschen sowie Aufklärung und Beratung zum Thema Menstruation für die Mädchen

Dies hat bereits innerhalb kurzer Zeit eine dauerhafte positive Verhaltensänderungen bei den Kindern bewirkt, ihr Wohlbefinden und dadurch ihre schulische Leistung gesteigert.

Anzahl der Schüler

Vor der Sanierung der Schule

86

Nach der Sanierung der Schule

127