Inkorienito Primary School

inkoirienito

INKORIENITO primary school

 Kajado, Kenia
Dezember 2022 bis April 2024

DIE UMGEBUNG

Dieser Bezirk wird hauptsächlich von Massai-Agro-Pastoralisten** besiedelt. Früher zogen die Menschen mit Familie und Vieh umher, werden nun jedoch zunehmend sesshaft. Infolgedessen werden mehr Schulen benötigt. Diese sind bislang sehr schlecht ausgestattet, verfügen über wenig bis gar keine Infrastruktur und zu wenig Lehrpersonal. Viele der Eltern sind vor allem aufgrund ihres begrenzten Einkommens nicht in der Lage das Schulgeld aufzubringen, und die Schüler*innen sind gezwungen, die Schule abzubrechen, sofern sie überhaupt zur Schule gehen. Dies hat Auswirkungen auf die Zukunft der Kinder und ihre Fähigkeiten, mit der sich verändernden Dynamik der Welt zurechtzukommen. Die Analphabeten-Quote unter den Erwachsenen ist sehr hoch, mindestens jede*r Dritte kann nicht lesen und schreiben. Das hat negative Folgen für die gesamte Familie: die Eltern finden kaum Arbeit, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Bildung ist eingeschränkt. So wird der Kreislauf aus mangelnder Bildung und Armut von Generation zu Generation weitergegeben.

Schulküche

** Agro-Pastoralisten (aus lat. ager = Acker und pastor = Hirte, Hüter). Eine Form der Landnutzung mit extensiver Weidewirtschaft auf natürlich gewachsenem Busch- und Grasland, dessen anderweitige Nutzung wegen der klimatischen Bedingungen, seiner kargen Vegetation oder seiner Abgelegenheit nicht sinnvoll ist. 

ZUSTAND VOR AUSBAU

Latrine

Viele der Kinder legen – oft barfuß – am Tag bis zu 10 km zurück, um zur Schule und zurück nach Hause zu kommen. In den provisorischen 5 Eisenblechkonstruktionen (für 6 Schulklassen) wird es den Kindern in den Sommermonaten so heiß, dass sie oft gezwungen sind, den Unterricht im Freien abzuhalten. Dort gibt es einen Baum, der allerdings keinen Platz für 6 Schulklassen und die Vorschule bietet. Da oftmals auch im Freien die Hitze unerträglich ist, muss die Schule häufig ausfallen. Derzeit ist die Schule nicht im Welternährungsprogramm registriert, so dass die Kinder keine regelmäßige Mahlzeit während des Schultages erhalten. Die mangelnde Nahrungsversorgung führt zu Wachstumsverzögerungen und zur Beeinträchtigung des Leistungsvermögens, der Konzentration und des Auffassungsvermögens der Kinder.

Derzeit sind 2 Lehrer*innen an der Schule tätig, die von den wenigen Eltern, die es sich irgendwie leisten können, bezahlt werden. Die Schule verfügt weder über Unterbringungsmöglichkeiten für die Kinder noch für die Lehrer.

Innenansicht Latrine

PROJEKTZIELE & - MASSNAHMEN

Schulgebäude - Wellblech

✓ Bau von 5 Klassenzimmern, 3 Latrinen (für Mädchen, Jungen und Lehrerpersonal) und einem Verwaltungsgebäude

✓ die Kinder sollen die Möglichkeit erhalten, auf dem Schulgelände unter der Woche zu übernachten. Daher ist je ein Schlafsaal sowohl für Mädchen als auch für Jungen angedacht. Dies erspart den Kindern den teilweise langen Schulweg

✓ um die Schule für das Lehrpersonal attraktiver zu machen ist der Bau von Lehrerunterkünften geplant

✓ Bau eines gemauerten 50 m³ Wassertanks

✓ Die Anlage eines Schulteiches einschließlich Tropfsets ermöglicht es der Schule, einen Schulgemüsegarten auf dem Gelände anzulegen. Das angebaute, dürreresistente Gemüse (u.a. Karotten, Maniok, Zwiebeln) wird es den Kindern ermöglichen, regelmäßigere und abwechslungsreichere Nahrung zu erhalten; dies wird ihren Gesundheitszustand im Allgemeinen verbessern und damit auch ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.

✓ Errichtung einer Küche, ausgestattet mit Heizkesseln

✓ Bau und Ausstattung eines Speisesaals

✓ Einrichtung und Ausstattung eines Sportgeländes /Spielplatzes

✓ Baumaterial für den Schulzaun und ein Tor

✓ Schulungen der Schulleitung in Management und Organisation sowie Schulungen aller Kinder in Hygiene und Gemüseanbau.

Mit diesen Maßnahmen soll für die Kinder dieser Schule ein geschützter Rahmen geschaffen werden, der kindgerecht ist und in dem sie eine gesunde Mahlzeit erhalten – all dies benötigen sie dringend.

Fortschritte bis Dezember 2023

Die extreme Dürre in 2023 hat die Arbeiten an der Schule verlangsamt. Die Laufzeit wurde um einige Monate verlängert, um allen Mitgestalter*innen die Möglichkeit zu geben, den Bau und die Einrichtung fertigzustellen.

FERTIGSTELLUNG & ABSCHLUSS BIS APRIL 2024

Endlich konnte die Schule – nach Abschluss aller vereinbarten Maßnahmen – in einer feierlichen Zeremonie der Gemeinde übergeben werden. 

Während der Übergabezeremonie wurde die Schule offiziell an die Gemeinde übergeben, nachdem in einem gründlichen Prozess sichergestellt wurde, dass die Gemeinde sich gut um die Schule kümmern wird. An der Veranstaltung nahmen auch der stellvertretende Gouverneur von Kajiado und wichtige Vertreter*innen des Bildungsministeriums teil. Damit wurde das Engagement von WHH und der Bezirksregierung von Kajiado für eine enge Zusammenarbeit unterstrichen. Bildung ist eine der wichtigsten Säulen für Kinder.

Durchschneiden des Bandes bei der Übergabezeremonie an die Gemeinde

Während des Baus der Schule bestand die größte Herausforderung darin, dass lokale Materialien für den Bau der Schule oft nur schwer verfügbar waren. Die Beschaffung der Materialien nahm viel Zeit in Anspruch und beeinträchtigte dadurch die Durchführung der Aktivitäten in der geplanten Zeit. Dadurch musste die Laufzeit des Projektes verlängert werden.

Die Qualitätssicherung wurde während der gesamten Projektaktivität gewährleistet.

Mary Namunyak, Schülerin Inkoirienito.:

Wir freuen uns so sehr über die gute Schule, die WHH und die Stiftung Kinder – unsere Zukunft für uns gebaut haben. Als niemand sonst die schwierige Situation sah, in der wir uns befanden, seid ihr gekommen und habt uns geholfen, gute Klassen, einen Schlafsaal, Latrinen, einen Speisesaal, eine Schulfarm, wo wir Gemüse anbauen können, und einen Tank, wo wir Wasser holen können, zu haben. Die schwierige Situation ist vorbei, und alles, was wir als Anerkennung tun können, ist, hart zu arbeiten und in Zukunft bessere Menschen zu sein. Ein Freund in der Not ist ein echter Freund. Gott segne euch für eure Großzügigkeit.“ –

Die Zahlen der Schulkinder sind seit Beginn der Durchführung des Projekts von 100 auf 170 Schulkinder gestiegen, was darauf zurückzuführen ist, dass sich die Schüler*innen von der neuen, förderlichen Lernumgebung angezogen fühlen. Die erhöhte Einschreibung neuer Schulkinder in die Schule ist ausschließlich auf die neue Infrastruktur zurückzuführen.