Inkoirienito Primary School


Inkoirienito primary school

Kajiado, Kenia
Beginn: Dezember 2022
Die Umgebung
Dieser Bezirk wird hauptsächlich von Massai-Agro-Pastoralisten** besiedelt. Früher zogen die Menschen mit Familie und Vieh umher, werden nun jedoch zunehmend sesshaft. Infolgedessen werden mehr Schulen benötigt. Diese sind bislang sehr schlecht ausgestattet, verfügen über wenig bis gar keine Infrastruktur und zu wenig Lehrpersonal. Viele der Eltern sind vor allem aufgrund ihres begrenzten Einkommens nicht in der Lage das Schulgeld aufzubringen, und die Schüler*innen sind gezwungen, die Schule abzubrechen, sofern sie überhaupt zur Schule gehen. Dies hat Auswirkungen auf die Zukunft der Kinder und ihre Fähigkeiten, mit der sich verändernden Dynamik der Welt zurechtzukommen. Die Analphabeten-Quote unter den Erwachsenen ist sehr hoch, mindestens jede*r Dritte kann nicht lesen und schreiben. Das hat negative Folgen für die gesamte Familie: die Eltern finden kaum Arbeit, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Bildung ist eingeschränkt. So wird der Kreislauf aus mangelnder Bildung und Armut von Generation zu Generation weitergegeben.
** Agro-Pastoralisten (aus lat. ager = Acker und pastor = Hirte, Hüter). Eine Form der Landnutzung mit extensiver Weidewirtschaft auf natürlich gewachsenem Busch- und Grasland, dessen anderweitige Nutzung wegen der klimatischen Bedingungen, seiner kargen Vegetation oder seiner Abgelegenheit nicht sinnvoll ist.
Zustand vor Ausbau
Viele der Kinder legen – oft barfuß – am Tag bis zu 10 km zurück, um zur Schule und zurück nach Hause zu kommen. In den provisorischen 5 Eisenblechkonstruktionen (für 6 Schulklassen) wird es den Kindern in den Sommermonaten so heiß, dass sie oft gezwungen sind, den Unterricht im Freien abzuhalten. Dort gibt es einen Baum, der allerdings keinen Platz für 6 Schulklassen und die Vorschule bietet. Da oftmals auch im Freien die Hitze unerträglich ist, muss die Schule häufig ausfallen. Derzeit ist die Schule nicht im Welternährungsprogramm registriert, so dass die Kinder keine regelmäßige Mahlzeit während des Schultages erhalten. Die mangelnde Nahrungsversorgung führt zu Wachstumsverzögerungen und zur Beeinträchtigung des Leistungsvermögens, der Konzentration und des Auffassungsvermögens der Kinder.
Derzeit sind 2 Lehrer*innen an der Schule tätig, die von den wenigen Eltern, die es sich irgendwie leisten können, bezahlt werden. Die Schule verfügt weder über Unterbringungsmöglichkeiten für die Kinder noch für die Lehrer.
Projektziele & - Massnahmen
✓ Bau von 5 Klassenzimmern, 3 Latrinen (für Mädchen, Jungen und Lehrerpersonal) und einem Verwaltungsgebäude
✓ die Kinder sollen die Möglichkeit erhalten, auf dem Schulgelände unter der Woche zu übernachten. Daher ist je ein Schlafsaal sowohl für Mädchen als auch für Jungen angedacht. Dies erspart den Kindern den teilweise langen Schulweg
✓ um die Schule für das Lehrpersonal attraktiver zu machen ist der Bau von Lehrerunterkünften geplant
✓ Bau eines gemauerten 50 m³ Wassertanks
✓ Die Anlage eines Schulteiches einschließlich Tropfsets ermöglicht es der Schule, einen Schulgemüsegarten auf dem Gelände anzulegen. Das angebaute, dürreresistente Gemüse (u.a. Karotten, Maniok, Zwiebeln) wird es den Kindern ermöglichen, regelmäßigere und abwechslungsreichere Nahrung zu erhalten; dies wird ihren Gesundheitszustand im Allgemeinen verbessern und damit auch ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit
✓ Errichtung einer Küche, ausgestattet mit Heizkesseln
✓ Bau und Ausstattung eines Speisesaals
✓ Einrichtung und Ausstattung eines Sportgeländes /Spielplatzes
✓ Baumaterial für den Schulzaun und ein Tor
✓ Schulungen der Schulleitung in Management und Organisation sowie Schulungen aller Kinder in Hygiene und Gemüseanbau.
Mit diesen Maßnahmen soll für die Kinder dieser Schule ein geschützter Rahmen geschaffen werden, der kindgerecht ist und in dem sie eine gesunde Mahlzeit erhalten – all dies benötigen sie dringend.
Fertigstellung & Abschluss
Am 31. November 2021 wurde die Kangamojoj Primary School erfolgreich an die Gemeinde übergeben.
Alle geplanten Maßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt.
Die gesamte Dorfgemeinde, die lokale Bezirksverwaltung und das Bildungsministerium zeigten sich sehr zufrieden mit der Qualität der Bauarbeiten und der fertigen Schule mit ihrer kompletten Infrastruktur. Auch die SchülerInnen sind von den neuen Klassenzimmern, dem Spielplatz und den Sportgeräten begeistert. Sie freuen sich über mehr Räume zum Lernen und Studieren; über saubere und ausreichende Toiletten und die Möglichkeit, eigenes Gemüse im Gemüsegarten anzupflanzen und zu ernten.
Das Lernumfeld hat sich durch die Erweiterung der Schule und den Bau von Unterkünften sowie Sanitäranlagen nachhaltig verbessert. Die Zufriedenheit des Lehrerpersonals ist gestiegen.
Dank des Wasserspeichers verfügt die Schule nun über eine gute Wasserversorgung. Schulungen rund um das Themen Hygiene führen zu mehr Sauberkeit sowohl auf dem Schulgelände als auch bei den einzelnen SchülerInnen.
Das Bildungsministerium hat die Schule zu einer Junior-Sekundarschule nach dem neuen staatlichen Lehrplan ernannt; dies bedeutet, dass die jetzigen SchülerInnen den Sekundarabschluss an dieser Schule ablegen können. Zudem hat sich die Welthungerhilfe mit Unterstützung der Gemeindevorsteher und des Bildungsministeriums dafür eingesetzt, dass die Einschulungsrate steigt.
Mithilfe des neuen Schulgartens können die Kinder lernen, wie man nährstoffreiches Obst und Gemüse sowie dürreresistente Getreidearten mit simplen Methoden selbst anbaut. Die geernteten Erzeugnisse werden in der neuen Schulküche zu nahrhaften Mahlzeiten für die Schülerinnen und Schüler verarbeitet. Die in der Küche installierten modernen Kochherde reduzieren die Rauchentwicklung in der Küche und sorgen so für ein gesunderes Umfeld.
Durch den Bau eines Spielplatzes und die Ausstattung mit Sportgeräten können sich die Kinder in ihrer Freizeit sportlich betätigen. Dies fördert das Lernen und wirkt sich positiv auf die gesamte Entwicklung der Kinder aus.
Anzahl der Schüler
Vor der Sanierung der Schule
530
Nach der Sanierung der Schule